Schon in meinen zwei vorhergegangenen Studiengängen haben meine Eltern immer viel Interesse an meinen Studienbereichen gezeigt und versucht, sich aktiv in meine Lernprozesse einzubringen. Dazu schickten sie mir recht regelmäßig Zeitungsartikel und liebevoll ausgeschnittene Schnipselchen aus den verschiedensten einschlägigen Magazinen und bekannten Zeitungen. Selbstverständlich ließ auch für dieses neu begonnene Literaturstudium – ich bin schließlich erst im ersten Semester – ein Zeitungsartikel nicht lange auf sich warten.
Er kam von meiner Mutter, fein säuberlich ausgerissen und mit einer kleinen Notiz versehen. Es ging um ein Thema mit dem ich mich bis dato nie wirklich auseinander gesetzt habe, das mich seit diesem kleinen, unscheinbaren Artikel aber nicht mehr loslässt. Es geht um eBooks.
Ich würde niemals so weit gehen den technologischen Fortschritt zu verteufeln. Dazu nutze ich das Internet und sämtliche andere technische Annehmlichkeiten selbst viel zu häufig und viel zu gern, das beste Beispiel dafür sieht man ja hier, schwarz auf weiß und pixelig in der großen bunten Welt des World Wide Web. Ich nehme es niemandem übel wenn er seine Musikdateien aus dem Internet bezieht, wenn er seine Schuhe online kauft oder wenn er meint die 2000 Menschen auf Facebook wären tatsächliche Freunde. Jedem Tierchen sein Plaisierchen, wie es so schön heißt.
Aber eBooks?
Ihr alle kennt das bestimmt: ihr betretet einen Buchladen – ob nun große Kette oder kleiner Laden um die Ecke ist hierbei völlig unerheblich – ihr findet euch selbst inmitten von hunderten, wahrscheinlich sogar tausenden von Büchern und sofort fühlt ihr euch wie ein kleines Kind im Spielzeugladen kurz vor Weihnachten. Ihr schlendert von Abteilung zu Abteilung, betrachtet die aktuellen Bestseller, geht weiter zur Belletristik und schaut euch die klassischen Schmöker an, überlegt vielleicht zum hundertsten Mal ob ihr nun endlich Tolstoi lesen wollt oder doch nicht, geht weiter an Kochbüchern, Gartengestaltungsbildbänden und Lebensratgebern vorbei, stöbert durch die Krimis, belächelt die teilweise kitschigen Einbände der Frauenliteratur, freut euch über neue Fantasyromane, betrachtet neugierig die Biographien, ignoriert die Reklamkollektion die euch zu sehr an eure Schulzeit erinnert und habt am Ende eures Besuches mit Sicherheit den ein oder anderen Schatz ausgegraben.
Nun stellen wir uns das Ganze mal im eBook Format vor: ihr öffnet eine Website, gebt einen Suchbegriff ein, findet eventuell euer Buch, je nachdem ob jemand es schon eingescannt und hochgeladen hat oder nicht, zahlt ungefähr 1€, beginnt den Download und habt dann eine leblose Maschine mit LCD Display, die euch lieblos die Wörter hinklatscht.
Gut ja, vielleicht bin ich ein wenig zu pessimistisch was das angeht, Asche auf mein Haupt.
Dennoch!
Was ist das Besondere an gedruckten Büchern?
Es fängt beim Format an, geht über das Gefühl und endet schließlich in diesem befriedigenden Wissen, eine neue Fantasiewelt in Händen zu halten. Ist es ein Taschenbuch? Ein Buch mit richtigem Einband, vielleicht sogar in Stoff gebunden? Wie viel wiegt es? Wie groß ist es? Passt es in meine Handtasche sodass ich es im Zug lesen kann oder ist es mehr was für den Koffer? Wie ist die Schrift? Groß und gut leserlich, klein und geheimnisvoll? Wie sehen die Illustrationen aus, wie das Buchcover? Wie riecht das Buch?
Gibt es irgendeine Leseratte, die noch nie ein Buch ganz nah vors Gesicht gehalten, durch die Seiten geblättert und den unverwechselbaren Duft von Papier und Tinte eingeatmet hat?
Ein Buch kann ich liebevoll einpacken und verschenken. Ich kann es meiner besten Freundin leihen und sie mit meiner Begeisterung anstecken. Ich kann es wieder und wieder zur Hand nehmen bis es völlig zerlesen ist, gebraucht aussieht und so jedem deklariert dass es meine Lieblingsgeschichte enthält. Ich kann es in mein Regal stellen, immer wieder rausnehmen, ansehen und meinem Besuch so direkt meine Vorlieben aufzeigen ohne sie direkt zum Thema einer Konversation zu machen. Wie verschenke ich ein eBook? Mit einem Gutschein?
Ich für meinen Teil werde für immer Verfechterin des guten alten Buchdrucks sein. Ich will ein Buch lesen, nicht bloß eine Geschichte. Ich brauche das Gesamtpaket um einen wunderbaren Plot zu würdigen. Und dazu gehören ein richtiger Einband, richtige Seiten, richtige Tinte, ein gemütliches Plätzchen auf der Couch, eine große Tasse Tee und eine Leselampe. Kein bläulich vor sich hinschimmerndes Display, auf dem ich die Wörter zwar zoomen, aber nicht spüren kann.
Er kam von meiner Mutter, fein säuberlich ausgerissen und mit einer kleinen Notiz versehen. Es ging um ein Thema mit dem ich mich bis dato nie wirklich auseinander gesetzt habe, das mich seit diesem kleinen, unscheinbaren Artikel aber nicht mehr loslässt. Es geht um eBooks.
Ich würde niemals so weit gehen den technologischen Fortschritt zu verteufeln. Dazu nutze ich das Internet und sämtliche andere technische Annehmlichkeiten selbst viel zu häufig und viel zu gern, das beste Beispiel dafür sieht man ja hier, schwarz auf weiß und pixelig in der großen bunten Welt des World Wide Web. Ich nehme es niemandem übel wenn er seine Musikdateien aus dem Internet bezieht, wenn er seine Schuhe online kauft oder wenn er meint die 2000 Menschen auf Facebook wären tatsächliche Freunde. Jedem Tierchen sein Plaisierchen, wie es so schön heißt.
Aber eBooks?
Ihr alle kennt das bestimmt: ihr betretet einen Buchladen – ob nun große Kette oder kleiner Laden um die Ecke ist hierbei völlig unerheblich – ihr findet euch selbst inmitten von hunderten, wahrscheinlich sogar tausenden von Büchern und sofort fühlt ihr euch wie ein kleines Kind im Spielzeugladen kurz vor Weihnachten. Ihr schlendert von Abteilung zu Abteilung, betrachtet die aktuellen Bestseller, geht weiter zur Belletristik und schaut euch die klassischen Schmöker an, überlegt vielleicht zum hundertsten Mal ob ihr nun endlich Tolstoi lesen wollt oder doch nicht, geht weiter an Kochbüchern, Gartengestaltungsbildbänden und Lebensratgebern vorbei, stöbert durch die Krimis, belächelt die teilweise kitschigen Einbände der Frauenliteratur, freut euch über neue Fantasyromane, betrachtet neugierig die Biographien, ignoriert die Reklamkollektion die euch zu sehr an eure Schulzeit erinnert und habt am Ende eures Besuches mit Sicherheit den ein oder anderen Schatz ausgegraben.
Nun stellen wir uns das Ganze mal im eBook Format vor: ihr öffnet eine Website, gebt einen Suchbegriff ein, findet eventuell euer Buch, je nachdem ob jemand es schon eingescannt und hochgeladen hat oder nicht, zahlt ungefähr 1€, beginnt den Download und habt dann eine leblose Maschine mit LCD Display, die euch lieblos die Wörter hinklatscht.
Gut ja, vielleicht bin ich ein wenig zu pessimistisch was das angeht, Asche auf mein Haupt.
Dennoch!
Was ist das Besondere an gedruckten Büchern?
Es fängt beim Format an, geht über das Gefühl und endet schließlich in diesem befriedigenden Wissen, eine neue Fantasiewelt in Händen zu halten. Ist es ein Taschenbuch? Ein Buch mit richtigem Einband, vielleicht sogar in Stoff gebunden? Wie viel wiegt es? Wie groß ist es? Passt es in meine Handtasche sodass ich es im Zug lesen kann oder ist es mehr was für den Koffer? Wie ist die Schrift? Groß und gut leserlich, klein und geheimnisvoll? Wie sehen die Illustrationen aus, wie das Buchcover? Wie riecht das Buch?
Gibt es irgendeine Leseratte, die noch nie ein Buch ganz nah vors Gesicht gehalten, durch die Seiten geblättert und den unverwechselbaren Duft von Papier und Tinte eingeatmet hat?
Ein Buch kann ich liebevoll einpacken und verschenken. Ich kann es meiner besten Freundin leihen und sie mit meiner Begeisterung anstecken. Ich kann es wieder und wieder zur Hand nehmen bis es völlig zerlesen ist, gebraucht aussieht und so jedem deklariert dass es meine Lieblingsgeschichte enthält. Ich kann es in mein Regal stellen, immer wieder rausnehmen, ansehen und meinem Besuch so direkt meine Vorlieben aufzeigen ohne sie direkt zum Thema einer Konversation zu machen. Wie verschenke ich ein eBook? Mit einem Gutschein?
Ich für meinen Teil werde für immer Verfechterin des guten alten Buchdrucks sein. Ich will ein Buch lesen, nicht bloß eine Geschichte. Ich brauche das Gesamtpaket um einen wunderbaren Plot zu würdigen. Und dazu gehören ein richtiger Einband, richtige Seiten, richtige Tinte, ein gemütliches Plätzchen auf der Couch, eine große Tasse Tee und eine Leselampe. Kein bläulich vor sich hinschimmerndes Display, auf dem ich die Wörter zwar zoomen, aber nicht spüren kann.
viennesemelange am 04. November 2011 | 0 Kommentare
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